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Fotozirkel im Müllerhof

Mittweida e.V.

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Platzende Luftballons fotografieren

Wie fotografiert man einen platzenden, mit Wasser gefüllten Luftballon.

Es gibt, wie immer, mehrere Möglichkeiten. Die Eine wäre, in freier Natur und einem Helfer, welcher den Ballon mit einer Nadel oder Pfeil zum Platzen bringt. Hier braucht man allerdings eine sehr kurze Verschlusszeit, einen schnellen Serienbildmodus und natürlich viel Licht um die ISO-Werte niedrig zu halten. Der Ablauf  ist dann einfach. Auf ein Zeichen sticht der Helfer in den Ballon und der Fotograf löst die Kamera aus. Irgendwann klappt’s dann vielleicht, oder die Ballons sind alle.

Meine Methode zum „Einfrieren“ platzender Ballons möcht ich in diesem Experiment kurz beschreiben.

Man braucht zunächst eine Kamera, welche sich auch komplett manuell einstellen lässt, einen oder mehrere Blitze, eine Handvoll Stative, einen entsprechend großen und dunklen Hintergrund, ein Stück Rohr (Pappe oder Plaste), sowie eine Lichtschranke und etwas feste Schnur.  Außerdem benötigt man ein Tablett oder Smartphone zum Steuern des Triggers für die Lichtschranke und Funkempfänger für die Blitze. Natürlich noch die mit Wasser gefüllten Probanden und einen Pfeil. (Dartpfeil oder Einwegspritze) Hilfreich ist ein Fernauslöser für die Kamera und ein Auffangbehälter für das Wasser.

Der  Aufbau.
Ballon mit Wasser füllen und mit der Schnur an der Zimmerdecke oder einem Stativ (Galgen) mit genügend Abstand zum Hintergrund aufhängen.
Kamera mit genügend Abstand  vor dem Ballon auf Stativ aufbauen.( Wasser spritzt!)
Den Blitz (besser zwei) seitlich vor dem Ballon aufbauen und mit Gefrierbeutel etc. ebenfalls vor Wasserspritzer schützen.
Eine Papphülse, oder ähnliches, mit Gefälle Richtung Ballon aufbauen. Der Pfeil sollte im Rohr schnell nach unten gleiten und den Ballon treffen. Zum Testen die Spitze mit Klebeband o.Ä. entschärfen.
Die Lichtschranke am Rohr Ende so positionieren, das der Pfeil (Spritze)den Lichtstrahl unterbricht.


Aufbau

Aufbau-Skizze

Die Einstellungen
Stabi ausschalten.
Auslöseverzögerung auf z.B. 2sek einstellen.
Verschlusszeit der Kamera auf 2-3sek einstellen
Blende der Kamera so einstellen, dass ohne Blitz im abgedunkelten Raum nur ein schwarzes Bild entsteht.

Fokussiert wird manuell  z.B. auf eine Markierung auf dem Ballon.

Fokuspunkt

Die Blitze auf möglichst geringe Leistung einstellen, da die Abbrennzeit der Blitze die Belichtungszeit bestimmt. (Hohe Blitz-Leistung>lange Belichtung; niedrige Blitz-Leistung>kurze Belichtung)

Der Ablauf
Zunächst den Raum weitestgehend abdunkeln.
Die Lichtschranke aktivieren.
Mit dem Kabelauslöser die Kamera starten und wenn sich der Verschluss (nach 2sek)öffnet, den Pfeil durch das Rohr schicken. Der Pfeil durchbricht die Lichtschranke am Ende der Hülse und der Trigger zündet über die/den Funkempfänger die Blitz(e)

Hier im Bild nach 90ms Verzögerung. Der Pfeil verlässt schon die Wasserbombe als die Blitze zünden.

90ms

In der „App“ für den jeweiligen Trigger kann man die Verzögerung des Blitzes einstellen um genau in dem Moment den Blitz auszulösen, wenn die Nadel den Ballon zu platzen bringt. Die Verzögerung ist abhängig von der Entfernung des Austrittspunktes zum Objekt und der Geschwindigkeit des Pfeiles.

Korrektur auf 65ms Verzögerung. Nicht schlecht, aber das geht besser.
65ms

Bei diesem Versuch habe ich die Verzögerung von 65ms auf 55ms reduziert.
55ms


Pink

Fragen zum Projekt "Wasserbombe" beantworte ich gern.
Und jetzt rein in die Gummistiefel und ran an die Wasserbombe.;-)) 
 

Bild und Text: P.Haider